Motiviert durch ein Buch von Artur Tiller über den Kanusport aus dem ersten drittel des vergangenen Jahrhunderts zeichnete ich ein 5.2m Leistengeplanktes Segelkanu welches sehr gut segelt (segeln soll), sich aber noch gut paddeln lässt (paddeln lassen soll). In den Zeichnungen ausgelegt für eine Person mit Klappschwert, können bei Einbau eines einfachen Steckschwertes auch zwei Personen mit diesem Boot fahren.
Bauweise:
Der Rumpf ist gezeichnet für Leistenbauweise, 6mm Western Red Cedar oder vergleichbares LEICHTES Holz (nein, keine Eiche…) mit jeweils einer Lage 160g/m² Glasseidengewebe innen und aussen. Das Deck wird aus Sperrholz (sehr dünn und leicht, z.B. Òkume) über Decksbalken verlegt und kann für höhere Robustheit mit 80g/m² Glasseidengewebe Laminert werden. Bei Verwendung eines geeigneten Epoxidharzes können die Laminate transparent ausgeführt werden (tricky, wirklich…) ich verwende WEST SYSTEM Epoxidharze. Die Oberflächen werden dann mit 2-Komponenten Klarlack vor UV-Strahlung geschützt mein Favorit: Grundierung EPIFANES PP-Extra Klarlack 4-6 Schichten dann 2 Schichten EPIFANES PU-DD Klarlack. Natürlich können auch andere Harze und Lacke verwendet werden, sie sollten natürlich für diesen Einsatzzweck geeignet sein.
Schwertkasten
Das Boot ist in der Zeichnung mit Klappschwert vorgesehen, hat den Vorteil das ein Auflaufen keinen Bruch zur Folge hat, das Schert klappt weg. Nachteil: Der Schwertkasten ist Lang und macht eine Nutzung für zwei Personen unmöglich. Soll das Boot für zwei Personen funktionieren, kann ein Steckschwert eingebaut werden, dessen Schwertkasten ist wesentlich kürzer und einfacher zu bauen. Nachteil hier: wenn das Schwert einklappt (Unterwasserhindernis) macht das auch der Schwertkasten und verursacht bei seiner Verabschiedung ein extrem unschönes Geräusch begleitend mit massivem Wassereinbruch…
Ruder
Hier eine HighHighHighendausführung mit viel Kohlefaser und sehr hohem Bauaufwand. Möglicherweise gibt es schon fertige Anlagen zu kaufen die gut funktionieren und angebaut werden können.
Meine Konstruktion sieht immerhin auf dem Papier gut aus und sollte auch beim Auflaufen nicht brechen.
Live habe ich sie natürlich noch nie gesehen.
Rigg
Geteilter Mast, Durchgelattetes Groß, leichter Gabelbaum, Reffbar. Durch die Ausführung mit Gabelbaum kann die Torsion (Auswehen) des Segels eingestellt werden ohne einen Baumniederholer und damit einen relativ hoch angeschlagenen Baum verwenden zu müssen. Vorteil: Unterliek sehr tief, geringer Induzierter Wiederstand, besserer Wirkungsgrad. Das Rigg sollte auch auf dem Wasser zu montieren sein. Ob es funkioniert weiss ich nicht, ich habe es ja nicht gebaut.
Bauaufwand
Na ja, schon ziemlich… – kurze Bauzeit war nicht das erklärte Ziel. 😉