Problem
Das inzwischen über zwanzig Jahre alte Teakdeck dieser Vindö hat sich in einem Bereich des Bb. Laufdecks auf ca. 0,5 – 1m an mehreren Stellen abgelöst und Wasser fand seinen Weg unter die Teakbeblankung dem darunter liegenden Sperrholz bekam dies wenigter gut. Um weitere Schäden zu vermeiden wurde das Deck in diesem Bereich neu verlegt.
Vorbereitung
Der Eigner entfernte hier in Eigenleistung bereits die Teakstäbe und Teile des darunter liegenden Sperrholzes. In diesem Zustand kam das Boot in meine Werft.
Ich begann damit die Reste des Sperrholzes und die mehrere Millimeter dicken Kleberreste bis auf das Deckslaminat vollständig zu entfernen. Hierzu verwendete ich vor allem einen langsamlaufenden großen Winkelschleifer/Poliermaschine mit einem Schleifteller und Scheiben mit Korn P40.
Ecken und Kanten Putzte ich mit Stemmeisen etc. aus.
Sperrholz anbringen
Nach dem Vorbereiten des Untergrundes fertigte ich aus dünnen Fichtenleisten ein Modell an mit dessen Hilfe ich den genauen Umriss des Sperrholzes abnahm. Die Leisten sollten ca. 6mm dick sein, sie haben dann ausreichend Festigkeit und können noch einfach mit 14mm Tackern miteinander verbunden werden. Die nach diesem Modell ausgeschnittene Sperrholzplatte Verklebte ich mit Epoxidharz auf dem GFK-Deck. Für einen ausreichenden Anpressdruck der Platte auf dem leicht runden Deck sorgen VA-Blechschrauben. Die Länge sollte so gewählt sein, daß die Schrauben im Deckslaminat gut greifen und im Sandwichkern enden. Blechschrauben mit dem Durchmesser 4,2 können gut mit 3mm-3,5mm im GfK vorgebohrt werden, die Bohrung im Sperrholz muss mindestens dem Schraubendurchmesser entsprechen und anschließend Gesenkt werden damit der Schraubenkopf später auf jeden Fall Oberflächenbündig ist, besser einen Millimeter tiefer.
Beide Klebeflächen mit Epoxidharz dünn einlassen, bevor angedicktes Epoxidharz als Klebemasse aufgebracht wird. Ausreichend Klebemasse verwenden damit später nicht wieder Luftblasen zwischen Sperrholz und Deck bleiben. Sperrholz auflegen und von der Mitte nach aussen verschrauben / Andrücken, einmal angedrückt nicht mehr lösen, sonst entstehen Lufblasen in der Klebefuge.
Teakbeplankung
Beim ermitteln der Stabbreite messe ich möglichst über viele Planken und und Teile dann das Ergebnis durch deren Anzahl, damit erhalte ich ein genaueres Ergebnis. Die Fugenbreite muss natürlich abgezogen werden. Fugenplättchen die als Abstandhalter der Planken dienen, stelle ich aus Delrin (POM) her. Dieser Kunstoff lässt sich auf einer Kreissäge gut bearbeiten und Verklebt nicht mit dem Epoxidharz. Das Anpassen der Planken war sehr aufwendig, da die Planken mit starker Krümmung verlegt sind. Speziell bei relativ kurzen Stäben ist dies ein Problem dessen Lösung ich Ihrem Geschick überlasse… ein Tipp: Sobald Spannung auf einem Stab ist, sollte dieser gut auf dem Deck fixiert sein, entweder mit Gewichten oder Schrauben. Nichts ist interessanter, als das Spektakel zu erleben wenn sich drei eingebogene Planken aufgrund zu geringer Beschwerung auf einmal aus Ihrer Position verabschieden, das geschieht recht plötzlich! Meistens gehen dabei auch die Kanten der Planken an einigen Stellen kaputt, was später zu unschön aufgeweiteten Fugen führt.Die Planken sollten unmittelbar vor dem Verkleben auf Ihrer Unterseite angeschliffen und anschließend mit Epoxidharz dünn eingelassen werden. Ich ziehe überschüssiges Harz mit dem Japanspachtel wieder ab. Nach einer Untersuchung der Gougeon Brothers, dem Hersteller von WEST SYSTEM Epoxidharz, ist ein Anschleifen von Teakholz vor dem Verkleben wesentlich effektiver als der Versuch es zu entfetten.
Das Sperrholz ließ ich auf die gleiche Weise zunächst mit ungefülltem Eoxidharz ein. Anschließen trug ich angefülltes Epoxidharz mit einem feinen Zahnspachtel auf. Als Werkzeug verwende ich eine, um die hälfte gekürzte alte Feinsäge. Die Auftragsmenge hat sich für mich als ideal herausgestellt. Dann folgte das einlegen und fixieren der Planken.
Die Schrauben können nach ausreichender Ersthärtung am nächsten Tag meist noch gut entfernt werden. Besteht die Gefahr das sie beim ausdrehen abreißen, kann man einen 100 Watt Lötkolben mit einer entsprechenden Kreuzschlitzspitze versehen (alter Schraubenzieher abgesägt) und die Schrauben kurz erhitzen.
Fugen
Die Fugen befreite ich zunächst von Kleberresten. Die Bilder sind, denke ich, selbsterklärend. Den Heißluftföhn hatte ich auf ca. 300°C eingestellt. Bitte daran denken, daß die Verleimung unter der Planke bei den üblichen kalthärtenden Epoxidharzen ab ca. 150°C aufgibt. Also nicht zu exzessiv erwärmen.
Mit dem Ausschleifen der Fugen können diese speziell an den Übergängen zu den alten Planken und überall dort wo der Abstand etwas schmal ist korrigiert werden. Unbedingt ein Blech oder Feinsäge in das Schleifpapier einlegen, das Papier allein ist zu weich, damit weitet man die Fugen oben auf, unten bleiben sie wie sie sind.
Danach folgte das Verschlichten der Planken, zunächst mit dem Hobel, evtl. auch mit dem Bandschleifer. Vorsicht, mit beiden Dingen kann man viel kaputt machen. Wer ungeübt in der Anwendung dieser Werkzeuge ist verwendet besser einen Exzenterschleifer und grobes Papier. Die Ebenheit der Oberläche zwischendurch mit einer biegsamen Leiste in Längs und Querrichtung überprüfen. Zum Schluss schliff ich in mehreren Schritten bis Korn P150 wer Spaß daran findet kann natürich auch feiner schleifen.
Danach habe ich die Planken abgeklebt, geprimert und Fugenmasse eingebracht die ich sofort mit einem Spatel eben abgezogen habe, das muss schnell geschehen, da die Masse schon nach einigen Minuten eine Haut bildet, was beim Abziehen zu interessanten Ergebnissen führt(!). Nach dem Aushärten habe ich noch die Bänder abgezogen, das wars!
Alternativ kann das Ausfugen auch vor dem Verschleifen des Decks gemacht werden, damit spart man sich das Abkleben, das ist bei großen Flächen günstiger. Die Fuge wird dann nicht eben abgezogen und der Überstand nach dem Aushärten mit einem breiten Stechbeitel oder einem Multimaster mit Spatel (Fein) entfernt.
ich habe eine Vindö 40 BJ 72
Das Teakdeck ab Cockpit bis Bug muß erneuert werden.
Der Decksaufbau (Kajütdach) ist noch ok.
Dort fallen nur Reparaturarbeiten an.
Können Sie solch einen Auftrag übernehmen`?
Mit welchen Kosten muß ich rechnen ?
Wie lange dauert die Arbeit bei Ihnen?
Die Vorbereitung dafür mache ich selbst, sodaß ein freies Deck zur Arbeit zur Verfügung steht.
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Demontage aller
Danke für Ihr Interesse, Gerne übernehme ich diese Arbeiten.
Um mir ein genaueres Bild zu machen sollte ich einige Bilder des Decks haben, ohne weitere Informationen kann ich nur sehr ungenaue Angaben machen. Können wir einmal telefonieren?
Mit freundlichen Grüßen
Axel Weißenberger
Hallo, mit großem Interesse haben ich den Bericht gelesen, da ich diese Arbeiten nun auch vor mir habe 🙂
Zum letzten Punkt hätte ich noch eine Frage:
Da mein Deck nicht mehr allzudick ist und die Oberfläche relativ stark verwittert ist, möchte ich vor dem Verfugen auch alles mit Tape abkleben – hast du das Tape dann tatsächlich erst nach vollständiger aushärtung entfernt??
Reißt man so nicht Fugenmasse mit ab?
Ich hätte gedacht, man zieht die eingebrachte Fugenmasse mit einem Spachtel nach und zieht im Anschluss sofort, solange die Masse noch „feucht“ ist, das Tape ab…
Vielen Dank für eine Rückmeldung 🙂
Ich habe eine 30 Meter lange Motoryacht . Einige Stellen haben sich ein bisschen gelöst . Nach dem Waschen dringt ein wenig Wasser ist Schiff . Alles sagen das muss alles Neu . Ein Freund sagte das Teak ist noch super . Es muss nur ein Profi überarbeiten . Wer kann mir Helfen .
Mit freundlichen Grüßen
Eicke